Zwischen Marzipan und bunten Streuseln
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Von Ines Klotz
Weihnachtsbäckerei. In der Gröditzer Bäckerei Raddatz beherrschten die Kinder am Sonnabend einen ganzen Tag lang die Backstube.
Dicht gedrängt stehen die ganz Kleinen und die ein bisschen Größeren um lange Tische, die sich unter der Last der Backbleche zu biegen scheinen. Bunte Streusel und Eimasse in Töpfchen gibt es an jedem „Arbeitsplatz“. Förmchen, mit denen Teig ausgestochen wird und Pinsel zum Bestreichen wandern von Hand zu Hand. Mit teigverschmierten Fingern werden Haare zurückgestrichen, der Nachbar verziert, Mütter oder Omas heran gewunken. Mit strahlenden Augen wollen die Kleinen ein Lob auf ihre Meisterwerke hören.
Kinder sind hellauf begeistert
Hin und weg ist auch die neunjährige Jennifer Mann beim Plätzchen backen: „Wir sind jedes Jahr hier, ich weiß schon, wie das geht.“ Viel helfen lassen wollen sich die Zwerge wirklich nicht, bestätigen die Konditorinnen Barbara Wilhelm und Hildegard Mühlnickel. „Die Kinder sind hellauf begeistert und sehr kreativ, wollen ihre eigenen Ideen umsetzen.“ Anstrengend ist der Tag in der großen „Kinderbackstube“ schon, gestehen die Frauen mit den Weihnachtsmannmützen, Erkennungszeichen aller Raddatz-Mitarbeiter. „Aber wir machen das mit viel Liebe und Ausdauer, weil wir uns freuen, dass so viele Leute kommen. Das ist eine Anerkennung unserer Arbeit.“
Gleichermaßen motiviert spritzt Peter Koch in rasantem Tempo Plätzchen auf ein Blech. Der 19-jährige Bäcker schiebt seiner Lehre, die er im August beendet hat, gleich noch den Konditor nach. „Der Abschluss Bäcker und Konditor klingt doch besser, außerdem ist es für mich eine Herausforderung“, begründet er seinen Entschluss und lacht verschmitzt unter der Weihnachtsmannmütze mit Zöpfen. Für einen Spaß ist der Elsterwerdaer stets zu haben. „Am Abend wird er zur Betriebsweihnachtsfeier ein Solo singen“, freut sich Werner Raddatz, Chef des Ganzen. Auch die mexikanische Dele- gation, die zurzeit im Landkreis unterwegs ist, um das duale Ausbildungssystem in der Praxis kennen zu lernen, wurde eingeladen zur Betriebsfeier der Bäcker und durfte ebenfalls ein Ständchen geben, so wie es für das erste Lehrjahr Tradition ist. Auf diese Einlagen freut sich auch Claudia Mundt aus dem dritten Lehrjahr nach all dem Trubel am Tag der offenen Tür. Während die Gröditzerin Weihnachts- und Schneemänner aus Marzipan formt, erzählt sie von ihrer Liebe zur Malerei. „Malen ist mein Hobby. Wenn ich meine Lehre beendet habe, möchte ich gern noch was auf der künstlerischen Schiene machen.“ Das Faible für die Kunst kann auch der Chef verstehen. Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes im Rondell vor dem „Spanischen Hof“ spielte Werner Raddatz Trompete im Posaunenchor. „Die Verbindung zwischen dem Markt da und unserer Weihnachtsbäckerei hier ist optimal. Mit der kostenlos zu nutzenden Weihnachtsbahn ist das eine runde Sache für die Leute“, freut sich der Bäckermeister über das Konzept, das die Gröditzer schon im letzten Jahr gern angenommen haben.
Bäcker zeigen Transparenz
Trotz Nieselregens waren die Leute aus dem Ort und dazu jede Menge Besucher aus ganz Sachsen und Brandenburg am ersten Sonnabend im Dezember zum seit 1997 eingeführten traditionellen Tag der offenen Tür in der Bäckerei zu Gast. Ob im Cafe, beim Verkosten von Weihnachts- leckereien, den Führungen durch den Betrieb, am Glücksrad oder der Bastelecke, den Leuten gefiel der Trubel im Produktionsbetrieb zwischen zwölf Öfen, Kühlzellen, Teigknetmaschinen, Garschränken, Stikkeöfen und Schragen (Wagen, die mit einzelnen Blechen bestückt in den Ofen kommen). „Das ist zwar ein erheblicher Kraftakt für alle Mitarbeiter, aber wir zeigen gern Transparenz. Das ist ein Trumpf, der kaum zu toppen ist“, umreißt Werner Raddatz sein Konzept.
Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Montag, 5. Dezember 2005