Tannengrün macht Platz für bunte Glitzerwelt
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Von Jürgen Birkhahn
Weihnachtsschmuck. Der Alltag hat uns wieder. Lichterketten und Tannenbäume erinnern noch ans Fest. Doch wann endet die Weihnachtszeit?
Das Schmuddelwetter schlägt aufs Gemüt. Wie schön war doch da die Weihnachtszeit. Ist sie eigentlich schon vorbei? Ein Bummel durch die Innenstadt von Großenhain lässt noch ein wenig weihnachtliche Stimmung aufkommen - nur eben ohne Musik und Glühwein. Nahezu alle Geschäfte haben noch weihnachtlich dekoriert.
Bis zum 6. Januar, dem Tag der Heiligen drei Könige, wollen die meisten Geschäfte ihren Schmuck im Schaufenster belassen. So auch die Bäckerei Raddatz. „Nach dem 6. Januar wird die Dekoration weggenommen“, sagt Verkäuferin Christel Hanke, die den Kunden noch die letzten Weihnachtsplätzchen und Stollen anbietet. Die gibt es mit 20 Prozent Rabatt.
Bis Mitte Januar behält Sabine Fritzsche ihre Weihnachtsdekoration im Blumengeschäft. Das Schaufenster allerdings hat sie schon ein wenig verändert, es auf die Winterzeit eingstimmt. „Zu Hause bleibt die Weihnachtsdekoration bis Ende Januar“, verrät sie. „Tannengrün und Kerzen machen uns die Zeit angenehmer“, sagt eine ältere Dame, gibt aber zu, dass eine richtige Stimmung jetzt nicht mehr aufkomme. Es sei aber hier in der Region so Tradition, dass die weihnachtliche Dekoration bis zur Monatsmitte bleibt, sagt sie ohne ihren Namen zu nennen. Ganz anders sieht man es in den Supermärkten und Discountern. Hier erinnert nichts mehr an Weihnachten. Bereits kurz vor dem Fest ist die Ware preisgesenkt an den Kunden gebracht worden. Die Dekoration verschwindet gleich zu Jahresbeginn. Man rüstet sich für die Faschingszeit.
Auch Monika Richter hat in ihrem Geschäft in der Meißner Straße schon umgeräumt, liegt damit nicht ganz im Trend der Innenstadt. Gleich nach dem Weihnachtsfest hat sie das Schaufenster ihrer „Geschenkidee“ für Silvester dekoriert, jetzt ist Frühling angesagt. Erinnerungen an das Weihnachtsfest bleiben allerdings. „Einige Artikel, wie Engel, Räuchermännchen und Pyramiden stehen ständig im Regal. Die werden das ganze Jahr über gekauft“, sagt sie. Und zu Hause? Auch da wird schon kräftig die Weihnachtsdekoration eingepackt.
Auf die Faschingszeit stellt sich auch Edith Hübner in der Textilvitrine um. Bis zum Wochenende verschwindet bei ihr die Weihnachtsdekoration, dann beginnt kunterbunt und glitzernd die Vorbereitung auf die närrische Zeit.
Wer sich jetzt schon für das nächste Weihnachtsfest rüsten und vielleicht ein neues Rezept ausprobieren will, der hat in der Buchhandlung Buch und Kunst gute Karten. Hier gibt es noch Koch- und Backbücher sowie weihnachtliche Märchen. Die Weihnachtszeit endet nicht nur in den Schaufenstern der Geschäfte. Auch in der Stadt selbst. Bis Mittwoch soll die Festbeleuchtung in den Straßen abgebaut werden. Der Weihnachtsbaum auf dem Markt verschwindet am Freitag. Wer zu Hause seinen Weihnachtsbaum los werden möchte, hat dazu diesen und am nächsten Sonnabend die Möglichkeit.
Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Donnerstag, 6. Januar 2005